5. und 6. Dezember 2025: Stadtpilgern im Advent in Bellinzona

Bellinzona: Die Stadt, die am Südfuss der Alpen über den Zugang zu den Passübergängen Gotthard, San Bernardino und Lukmanier wacht und deshalb im 15. und 16. Jahrhundert zwischen dem Herzogtum Mailand und der alten Eidgenossenschaft immer wieder heiss umkämpft war. Am Palazzo Civico haben beide Seiten ihre Wappen hinterlassen (Schlange für die Familie Visconti von Mailand, und Stier, Kreuz und Schlüssel für Uri, Schwyz und Unterwalden) Die drei Burgen der Stadt, heute Weltkulturerbe der UNESCO sind Zeugen dieser Zeit. Wir nahmen die Burgenwelt zum Anlass, mit dem Thema unterwegs zu sein „Stummheit, diese Festung. wer redet, verlässt sie und macht sich verwundbar.“ (Kurt Marti). Die adventliche Geschichte von Elisabth und Zacharias aus dem Lukasevangelium beschreibt, wie Zacharias aufgrund der unglaublichen Nachricht, dass seine schon älter gewordene Frau Elisabeth schwanger ist, verstummt und erst nach der Geburt des Kindes (Johannes der Täufer) wieder reden kann. Wann verstummen wir heute? Es gibt unsägliche Geschichten, die schwierig sind, über denen uns die Worte fehlen und wir verstummen Es gibt unsagbar tolle Erfahrungen, die uns in ihrem „Wow-Effekt“ vor Glück verstummen lassen. Die Worte wieder finden ist, wie ein Kreuzworträtsel zu lösen: Es kommen erste Buchstaben und Worte und immer mehr lässt sich beschreiben, bis das Lösungswort gefunden ist: Vom Schweigen über das Stammeln des Worte-Suchens bis zum Reden, was ist. Mögen wir in unserem Leben achtsam sein, was von innen her zur Sprache kommen will und Sprache finden will! Aber ja, das macht uns dann auch verwundbar. Es ist ein bisschen wie mit Gott und Weihnachten: Wer nicht auf dem Berg der Götter bleibt, sondern Mensch wird, wird buchstäblich verwundbar. So verwundbar, dass man Gottes Liebe mit Füssen treten und kreuzigen kann. Und wenn es dann Ostern wird und Jesus vom Tod aufersteht, dann wird deutlich: Es ist die Liebe, die sogar den Tod überwindet. Liebe macht lebendig. Liebe ist das Leben. Vielleicht kann man es sogar so sagen: Ausserhalb der Liebe kein Heil!

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