
Das zweite Wochenende auf dem Urner Weg war wie Tag und Nacht, bzw. wie Sintflut und Sommertag: Am Samstag sind wir bei Dauerregen in Amsteg losgezogen. Immerhin war es nach dem Kaffeehalt inn Erstfeld trocken. Der Sonntag zeigte sich hingegen von seiner besten Seite: Himmel blau, die Berggipfel mit leichtem Schnee weiss überzuckert und der Urnser See eingebettet in eine liebliche Landschaft, auch wenn die 944 Treppenstufen von Bauen hoch nach Brunni uns gefordert haben. Der Weg ist eingebettet in eine Geschichtsträchtige Gegend: Zwing Uri, darunter ein ehemaliger Bundesratsbunker für die Zeit des Kalten Kriegs, am Urnser See unterwegs auf dem Weg der Schweiz (1991 angelegt zum 700 Jahr Jubiläum der Eidgenossenschaft aufgrund des Bundesbriefes von Anfang August 1291. Auch wenn in Altdorf das Datum 1307 auf dem Telldenkmal steht. Der Glarner Historiker Aegidius Tschudi aus dem 16. Jh. gewichtete anders – und die Kantone der Urschweiz folgten ihm lange!) – mit Blick auf die Tellskapelle und über dem Rütli pilgernd. Kein Wunder wählte ich das Thema Heimat. Heimat hat mit geografischen und kulturellen Faktoren zu tun und mit Menschen, bei denen man zuhause ist. Heimat ist dort, wo man sich nicht erklären muss.